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JSDR-Forum „Identität. Integration. Beteiligung. 15 Jahre JSDR e.V.“ am 21.10.2023 in Stuttgart

 JUGENDFORUM „Identität. Integration. Beteiligung. 15 Jahre JSDR e. V.“ am 21.10.2023 in Stuttgart

Über 180 Mitglieder und Freunde des JSDR e.V. aus ganz Deutschland trafen sich am 21. Oktober 2023 im SSB-Veranstaltungszentrum Waldaupark (Stuttgart) zum Jubiläumsforum des JSDR e. V. Auch Vertreter*innen der Partnerorganisationen der Deutschen Minderheit aus Kasachstan, Kirgisistan, Georgien und Russland sowie der Stiftung „Verbundenheit mit den Deutschen im Ausland“ nahmen an dem JSDR-Forum teil. Einen besonderen Gast wollen wir namentlich erwähnen – Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, die sich viel Zeit genommen hat, und den ganzen Tag mit uns zusammen bei dem Forum aktiv verbracht hat.

Das Jugendforum fing damit an, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Stände der JSDR-Gruppen und die Ausstellungstafeln zur Geschichte der Deutschen in Kasachstan besichtigt haben. Die historischen Ausstellungen wurden von Dr. Alfred Eisfeld und Dr. Olga Eisfeld wissenschaftlich begleitet.

Nach einem musikalisch-tänzerischen Mitmach-Warming-Up, vorbereitet und durchgeführt vom JSDR NRW, ging es zu dem offiziellen Programm über. Der Vorsitzende des JSDR e.V. Waldemar Weiz begrüßte die Teilnehmer*innen und Gäste des Forums. Frau Natalie Pawlik, die Aussiedlerbeauftragte der Bundesregierung, betonte in ihrer Begrüßungsrede die Wichtigkeit der Integrationsarbeit, die unser Verband leistet, bewunderte die Vielfältigkeit der vom JSDR e.V. durchgeführten Projekte, hob das gesellschaftliche Engagement im Allgemeinen und das von jungen Leuten besonders hervor und erzählte über ihre erste Beteiligung mit 15 Jahren in der Schülervertretung an ihrer Schule in Hessen. Der ehemalige Bundesaussiedlerbeauftragte, Dr. Christoph Bergner, schickte auch ein Grußwort an das JSDR-Jugendforum, das von einer Teilnehmerin vorgelesen wurde.

Im weiteren Verlauf berichteten die JSDR-Gruppen über ihre Tätigkeit vor Ort. Die Berichte der jungen Teilnehmenden mit zahlreichen Bildern und Videos waren sehr beeindruckend. Es wurde deutlich, dass die junge Generation des JSDR e. V. sehr engagiert und kompetent ist. Die ehemaligen Teilnehmenden der Kinder- und Jugendmaßnahmen sind heute selbst als Jugendleitende tätig. Einige von ihnen wurden zum JSDR-Juniorbeirat gewählt und werden in der nächsten Zeit die Vereinsarbeit mitgestalten und Verantwortung übernehmen.

Die Berichte zeigten, dass es dem JSDR e. V. trotz Pandemie gelungen ist, die Vielfalt der Aktivitäten zu behalten und die Mitgliedsgruppen zu mobilisieren. In vergangenen zwei Jahren wurden sogar mehr Maßnahmen durchgeführt. Die JSDR-Landesgruppen in NRW, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt haben ihre vielfältigen Maßnahmen, Projekte und Programme für Sommercamps präsentiert. Ein sehr wichtiger Schwerpunkt unserer Vereinsarbeit sind politische Bildung und Förderung des Demokratiebewusstseins. Projektleiterinnen aus drei Landesverbänden berichteten über ihre Projekte in diesem Bereich. Das Novum der letzten Jahre waren Formate der digitalen Jugendarbeit, die wir kennen gelernt und auch in der Praxis umgesetzt haben.

Der Zusammenhalt mit Organisationen der Deutschen in den Herkunftsländern bleibt nach wie vor für unsere Identitätsarbeit wichtig. Über unsere Partnerschaftsmaßnahmen mit den Selbstorganisationen der Deutschen Minderheit in Kasachstan und in Kirgisistan, sowie über ihre Tätigkeit zur Förderung der deutschen Sprache, Kinder- und Jugendarbeit, Sommersprachcamps, Workshops zur Geschichte und Kultur, soziale Arbeit und vieles mehr –haben die Teilnehmenden des Jugendforums aus Präsentationen und Videos unserer Partner erfahren.

Das Bühnenprogramm des Forums präsentierte viele Talente. Junge namhafte Musikerinnen und Musiker – Preisträger*innen von bundesdeutschen und internationalen Musikwettbewerben – beeindruckten die Zuschauer*innen mit ihrem Können am Klavier, Violine und Cello, mit Gesang und Tanz. Adelina und Elina Singer, Emely Lazarus, Robert Klözer, Streichensemble „Violini allegri” und die Tanzgruppe des Vereins Emotions e. V. haben eine unvergessliche Atmosphäre des Forums geschaffen.

JSDR e.V. hat viele engagierte junge Leute, die sich an dem Vereinsleben beteiligen. Wir wollten ihre Leistungen nicht unbemerkt lassen – über 20 aktive JSDR-Mitglieder wurden mit Ehrenurkunden und „JSDR-Herzen“ ausgezeichnet und haben Applaus von über 180 Forum-Teilnehmenden bekommen! Die Ehrenurkunden hat Frau Natalie Pawlik überreicht.

Nach der Mittagspause zeigten junge Schauspieler*innen des Vereins „Sprach- und Partnerschaftsinitiative“ (Gelnhausen) ihr Theaterprojekt „Der Wermutstannenbaum“ nach der Erzählung von Olga Kolpakowa über ein sowjetdeutsches Mädchen, das 1941 nach Sibirien verbannt wurde. Der Verein ist dem JSDR e.V. beigetreten.

In den Arbeitsgruppen am Nachmittag ging es weiter um folgende Themen:

  • Politische Bildungsarbeit im Verein, Diskussionsrunde mit BA Natalie Pawlik (Moderation Waldemar Weiz);
  • Kultur, Geschichte, Identität. Familienforschung und Formate der Kultur- und Erinnerungsarbeit mit Jugendlichen (Referierende: Dr. Alfred Eisfeld, Dr. Olga Eisfeld)
  • Freizeit mit Köpfchen. Sommercamps und Ferienfreizeit gestalten (Moderation:  Anna und Nicolas Rausch)

Die aktive Beteiligung der Teilnehmenden an den Arbeitsgruppen und die Vorstellung ihrer Ergebnisse zeigten ein großes Interesse an ausgewählten Themen.

Das JSDR-Jugendforum war nach der Pandemie unsere erste Veranstaltung mit einer so großen Beteiligung. Die begeisterten Rückmeldungen der Teilnehmenden überzeugen von seiner außergewöhnlich hohen Wirkung als Plattform für den Austausch, für neue Ideen und für Motivation zu noch mehr Beteiligung und Engagement von Jugendlichen.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Frau Natalie Pawlik für die Unterstützung unserer Tätigkeit und ihre Zeit und Kompetenz, welche sie mit uns geteilt hat, bei Herrn Dr. und Frau Dr. Eisfeld für ihr Engagement und ihren Willen, ihr Wissen weiterzugeben, bei unseren Partnern aus den Herkunftsgebieten der Russlanddeutschen, dass sie so einen langen Weg auf sich genommen haben, um aktiv an unserem Forum teilzunehmen, bei allen jungen Künstlerinnen und Künstlern, die auf der Bühne die Zuschauer*innen begeistert haben, bei dem Organisationsteam, welches an alles gedacht hat, damit wir uns alle wohl fühlen und das Forum reibungslos verläuft, und natürlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Engagement – nicht nur bei dem Forum selbst, sondern und vor allem auch für ihr Engagement in ihren Gruppen vor Ort!

Herzlichen Glückwunsch zum 15.Geburtstag, liebe Mitglieder und Freunde des JSDR e.V.!

Das JSDR-Forum wurde gefördert durch das Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg, durch das Bundesprogramm „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) und durch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Stabsstelle „Demokratie stärken“.

Mehr Fotos zum Forum finden Sie/ findet ihr auf unsere Facebook-Seite in diesem Beitrag.