JSDR Projekt: „Alte Heimat – neue Heimat. Wege der Demokratie“, Modul 4
Vom 22.02 – bis zum 24.02.19 fand in Bad Boll bereits zum dritten Mal das Ausbildungsmodul für die angehenden Demokratielotsen statt. Teilnehmer aus Baden-Württemberg und angrenzenden Bundesländern versammelten im Hotel Seminaris, in Bad Boll, um am vierten Modul mit dem Fokus auf Konflikte teilzunehmen.
Bereits am Freitag freuten sich viele der Angereisten auf ein frohes Wiedersehen mit alten Bekannten und Mitstreitern des Ausbildungsseminars.
Gestartet wurde mit einer Reflexionsrunde, indem die Teilnehmer ihre Zeit als angehende Demokratielotsen zwischen den Modulen beschrieben und diese mithilfe von im gesamten Raum verteilten Bildern visuell gestützt haben. Im nächsten Themenblock starteten die Referenten mit den Grundlagen der Konfliktberatung und arbeiteten in einer gemeinsamen Runde mögliche Definitionen des Begriffes „Konflikt“ aus. Darauf folgend wurden Neun Stufen der Eskalation von Konflikten vorgestellt und im Detail mit den Teilnehmern besprochen. Die Referenten nahmen sich Zeit, um jeder der neun Stufen ausführlich vorzustellen und belegten die Struktur mit Beispielen aus dem Alltag, insbesondere aus dem Arbeitsleben, mit welchem sich die Teilnehmer sehr gut identifizieren konnten und selber mehrere Bespiele für Konflikte hervorbrachten.
Der nächste, Schritt war ein Einblick in das „Kultur-Eisberg-Modell“. Mithilfe des gemeinsam ausgearbeiteten Modells bekamen die Teilnehmer eine Antwort auf die im alltäglichen Leben oft auftretende Frage, wie man es schafft, ein Gespräch oder eine Diskussion erfolgreich zu führen, ohne dass man dabei seine eigenen Wertvorstellungen und Bedürfnisse vernachlässigt. Die Teilnehmer konnten ihre eigene Gefühls- und Emotionswelt mithilfe von einer Übung besser verstehen und darauf bei einer möglichen Konfliktsituation zurückgreifen. Den Abschluss der Arbeitsrunde bildeten Strategien im Umgang mit Emotionen.
Ein Highlight des Moduls IV war eine praktische Übung, in dem ein persönlicher Konflikt eines Teilnehmers herausgesucht wurde. Die Arbeitsgruppen stellten in der ersten Runde diverse Fragen an die Person, die diesen Konflikt momentan durchlebt. In der zweiten Runde sammelten die Gruppen mindestens 30 mögliche Lösungen für den aufgeführten Konflikt, die von sachlichen Hinweisen bis zu kreativen Lösungsansätzen reichten.
Nach einer kurzen Pause stürzten sich die Teilnehmer in einen weiteren, spannenden Arbeitsblock. Der Fokus lag auf der Betrachtung, welche Bedürfnisse in einem Konflikt nicht erfüllt werden und was man dagegen tun kann. Da die Aufgabe von allen Teilnehmern als sehr wichtig und fordernd empfunden wurde, ging die Gruppenarbeit bis in die späten Stunden. Erst als die Aufgabe beendet wurde, merkten die Arbeitsgruppen, dass sie im dunklen und ohne Licht saßen!
Den Abschluss des Moduls bildete das „Haus der Veränderungen“. Mithilfe von Plakaten wurde ein Konstrukt vorgestellt, dass die Stufen der Konflikte bei einer Firma oder einem Unternehmen aufzeigt und den Kreislauf zwischen der Unzufriedenheit der Angestellten mit einer bald stattfindenden Änderung innerhalb des Betriebs und der endgültigen Übernahme dieser nicht erwünschten Änderung in der Beispielfirma beschreibt.
Das Feedback der Teilnehmer zum Modul IV war durchgehend sehr positiv. Besonders betont wurde der Zusammenhalt zwischen den Teilnehmern, viele der Anwesenden fühlten sich sehr stark miteinander verbunden, wie bei einer großen Familie. Die bereitgestellten Informationen konnten mithilfe von Handouts und praktischen Zusammenfassungen auch nach dem Abschluss des Moduls vertieft und wiederholt werden. Die Teilnehmer freuen sich bereits auf das nächste Modul!