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XIII. Forum der russlanddeutschen Begegnungszentren und das X. Forum der russlanddeutschen Jugend

Jugend ohne Grenzen

Vom 13. bis 17. Oktober 2010 hat in Moskau das XIII. Forum der russlanddeutschen Begegnungszentren und das X. Forum der russlanddeutschen Jugend stattgefunden.

Organisiert vom Internationalen Verband der Deutschen Kultur (IVDK) und dem Jugendring der Russlanddeutschen (JDR) luden unsere Partner junge Vertreter und Projektleiter des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland und der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland zu der Partnerkonferenz ein, um mit ihnen die Ergebnisse der durchgeführten Projekte auszuwerten und neue überregionale Kooperationsabkommen zu planen.

Nachstehend Einschätzungen unserer Vertreter vom Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland:

Meine Eindrücke von dem Forum sind im Großen und Ganzen positiv. Selbstorganisation ist für die Jugend hier wie dort ein wichtiger Begriff. Probleme werden analysiert und ausdiskutiert, Multiplikatorenschulungen zur Optimierung der Fähigkeiten genutzt, man führt Konferenzen und Foren durch.

Die Maßnahmen fördern den Austausch, die Zusammenarbeit und eine offene Debatte, vorurteilsbewusst und solidarisch.

Unsere Partnerschaften zwischen den Städten Offenburg in Deutschland und Syktywkar in Russland und deren Entwicklung haben wir während des Forums weiter verstärkt. Zurzeit sammle ich Informationen zur Realisierung der Projekte in den Feldern Soziales und Bildung, Medien, Geschichte und Ökologie. Die Russische Seite bietet uns einen ,,Motor“ in unserem Projekt für die russlanddeutsche Jugend.

Paul Gette, 
Ortsgruppe Offenburg, Baden Württemberg

Man verübte die gemeinste Niedertracht, wenn man der großen Genugtuung nicht den Ausdruck verlieh, nachdem man in einer so traulichen Atmosphäre aufgenommen wurde, was freilich keine Selbstverständlichkeit ist. Das Hauptanliegen meiner Reise war die Unterzeichnung des Kooperationsabkommens zwischen JSDR Rostock und dem Jugendklub aus Marks, Russland.Schon im Vorfeld des 10. Forums der deutschen Jugend in Russland im Rahmen des 9. Forums der russlanddeutschen Begegnungszentren fuhr ich mir das umfangreiche Programm der kommenden Veranstaltung zu Gemüte, wobei ich feststellen musste, dass es kaum zwei Themen gab, die mich ansprächen. Ich stellte keine großen Erwartungen, als ich mich gegen den Weg machte. Umso größer war meine Überraschung, als ich mich schon am nächsten Tag konstruktiv an den Verbesserungsvorschlägen zur Umgestaltung der ethnisch-linguistischen Camps in Russland beteiligte, interessante Menschen kennenlernte, neue Kontakte knüpfte und ernsthaft überlegte, ob ich mich nicht für das kommende Jahr bei der Vorbereitung und Durchführung dieser erbötig machen sollte. Ich selbst bin sehr sprachinteressiert und studiere momentan Germanistik und Anglistik an der Universität Potsdam. Als Spätaussiedler bin ich mit der Thematik oder eher Problematik des Zweitspracherwerbs vertraut, wenn nicht schon etwas bewandert. Wie ich bereits am Anfang andeutete, übertraf die Gastfreundschaft der Veranstalter sowie der hohe Grad der Organisation – bei einer recht großen Menge von Teilnehmern – alle Erwartungen. Abwechslungsreich und durchdacht fand ich auch die Gestaltung der Projekt-Arbeitsgruppen außerhalb der Plenarversammlungen: es gab Rundtisch- und Informationsveranstaltungen, Diskussionsplätze und Netzwerkprojekte. In der Freizeit wurde man zu verschiedenen Meisterkursen in Gesang, Malen und Tanzen, Vorlesungen und Präsentationen herzlich eingeladen. Nicht selten fühlte man sich wie auseinander gerissen, denn alles klang so reizend. Es gab schlechterdings keine Zeit ohne Beschäftigung zu verweilen. Speziell für unsere Delegation wurde eine kleine Stadtführung, ein Restaurantbesuch und eine Besichtigung des deutschrussischen Hauses in Moskau, mit der zu der Zeit in diesem laufenden Ausstellung von Gemälden der russlanddeutschen Maler. Um die Frage der Mitgliedschaft von Menschen anderer ethnischen Zugehörigkeit als der russlanddeutschen wurde während des ganzen Forums viel Klamauk gemacht. Was mir anfangs als ein schlichtes Generationsproblem vorkam, erwies sich eine höchst komplexe und heikle Angelegenheit zu sein. Nennung nur einiger Aspekte dieser würde aber den Rahmen dieses Berichtes sprengen. Alle Teilnehmer des Forums durften außerdem sechs interessanteste Bücher zur Geschichte der Russlanddeutschen, der deutschen Hochzeit sowie der bekanntesten russlanddeutschen Maler mit nach Hause nehmen, und das alles ganz sine pecunia. Ich würde mich sehr freuen, wenn ich die Möglichkeit bekäme, an weiteren solchen Foren teilzunehmen. Abschließend möchte ich mich abermals bei den Veranstaltern dieses Forums innig dafür bedanken, dass sie sich so viel Mühe gegeben haben, damit wir uns während dieser Tage angeheimelt fühlten und so viele neue Erkenntnisse sammeln konnten. 

Jochen Heinz, 
JSDR Rostock, Mecklenburg-Vorpommern
Marina Schekolenko und Jochen Heinz bei der Unterzeichnung des Kooperationsabkommens