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„Geschichte pflegen – Zukunft bewegen“ JSDR-Forum 2010

Unter dem Motto „Geschichte pflegen – Zukunft bewegen“ fand vom 5. bis 7. November 2010 in Stuttgart das Forum des Jugend- und Studentenrings der Deutschen aus Russland (JSDR) statt. 

Etwa 70 junge Spätaussiedler aus allen neun Landesverbänden des JSDR beteiligten sich daran. Außerdem waren Gäste vom Bundesvorstand und von den Landesvorständen der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. und von djo- Deutsche Jugend in Europa, Landesverband Baden-Württemberg, dabei.

Das Programm des Forums bot mehrere Impulse und Motivationen. Angefangen mit dem informellen gegenseitigen Kennenlernen und einem Erfahrungsaustausch am Freitagabend (Leitung: Elena Bechtold und Nikolai Magal), ging es am Samstag mit einem Einblick in die Projektarbeit und den Diskussionen in Arbeitsgruppen weiter. Fünf Arbeitsgruppen mit Referenten aus eigenen Kreisen beschäftigten sich mit Themen Jugendkulturarbeit (Margarita Afanasjew), Identität und Geschichte der Deutschen aus Russland (Edwin Warkentin), Sport- und Kulturfest 2011 (Waldemar Weiz), Organisation der Jugendcamps (Nina Bogovik) und Geschichte des JSDR (Igor Christ). 

Für die AG „Geschichte des JSDR“ wurden als Zeitzeugen die Mutter und Tochter Olga und Ingeborg Brettreich eingeladen, die aus ihrer Jugendzeit erzählten. Olga Brettreich, als Aktive bei den Vorläufern der Landsmannschaft, beteiligte sich später auch bei den landsmannschaftlichen Veranstaltungen, und ihre Tochter Ingeborg war bereits in den 60er Jahren in den Reihen des JSDR aktiv, unter anderem bei Jugendschulungen. „Es lohnt sich, mit älteren Menschen zu sprechen!“ – mit diesem Satz appellierte Igor Christ, Moderator der AG, ganz im Sinne des diesjährigen Leitspruchs an die Forumsteilnehmer. Olga Brettreich war mit ihren 89 Jahren die älteste und die 15-jährige Alexandra Piwowarow aus Altötting die jüngste Teilnehmerin des Forums. 

Im Mittelpunkt des JSDR-Forums 2010 stand das Thema „verbandliches Miteinander“. Und so wurde der am Samstag durchgeführte „Generationentisch“ zum Höhepunkt der ganzen Veranstaltung. Zu einem Dialog zwischen den Generationen hatte der JSDR seinen Eltern- und Dachverband – die Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. – eingeladen.

Moderiert durch Julia Scheidt und Waldemar Weiz, haben die Vertreter der Bundes- und Landesvorstände aus beiden Organisationen ihre Meinungen und Anregungen zu drei Themen ausgetauscht: „Geschichte: Wichtig und attraktiv“, „Identität und Integration“ und „Zusammenarbeit LMDR – JSDR“. Abgerundet wurde der „Generationentisch“ mit einer gemeinsamen Aktion: Die Teilnehmer ließen Luftballons in Farben der Landsmannschaft und des JSDR mit den Wunschkarten der Deutschen aus Russland von der Dachterrasse in die Luft steigen.

Ein bisschen Glück per Luftpost. Drei der Luftballons sind am 7. November 2010 in Niederösterreich, nördliches Waldviertel, Waidhofen an der Thaya gelandet. Einer war mit der Karte der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland gewesen, die die handschriftlichen Worte ,,In der Ruhe liegt die Kraft“ getragen hat. Diese Karte wurde von Frau Dr. Ludmila Kopp geschrieben.

Eine Multiplikatorenschulung für Jugendleiter (gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) und die Jahresversammlung des JSDR waren weitere Schwerpunkte des Forums. Ebenso wie die Gründung des Unternehmerverbandes der Deutschen aus Russland, dessen Vorstand aus jungen russlanddeutschen Unternehmern und Freiberuflern besteht.

Den kulturellen Rahmen des Forums bildeten der JSDR-Fotowettbewerb 2010 und der Diskoabend, der vom JSDR-Landesverband Baden-Württemberg organisiert und vom Auftritt der Aerobic-Tanzgruppe aus Stuttgart (Leiterin: Olga Roms) gekrönt wurde.

Am Sonntagvormittag wurden die Bilanzen des Forums gezogen, die Gewinner des Fotowettbewerbs und die besonders engagierten Mitglieder des JSDR geehrt. Nach einer Stadtführung durch Stuttgart sind die Teilnehmer des Forums in ihre Heimatorte gefahren, wo sie die Impulse, die sie für die Jugendarbeit mit und für junge Deutsche aus Russland während des Forums bekommen haben, in die praktische Arbeit umsetzen werden.

Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.