Allgemein

Regierungskoalition beendete Mitte April die Tätigkeit von Prof. Dr. Bernd Fabritius als Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und Nationale Minderheiten

Regierungskoalition beendete Mitte April die Tätigkeit von Prof. Dr. Bernd Fabritius als Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und Nationale Minderheiten.

Der JSDR e.V. bedankt sich ganz herzlich für die vielen Jahre der guten Zusammenarbeit, für Ihr ständiges Engagement für die Interessen der Russlanddeutschen, für Ihre Kompetenz und Empathie und für Ihre tatkräftige Unterstützung sowie Anerkennung der Tätigkeit unseres Verbandes!

Lieber Herr Prof. Dr. Fabritius, wir wünschen Ihnen alles Gute auf Ihrem weiteren politischen und beruflichen Weg!

Hier ist der Beitrag von Prof. Dr. Bernd Fabritius bei Facebook vom 7. April 2022 zur Beendigung seiner Amtszeit als Beauftragter:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=5324783677541227&id=100000289423517

Regierungskoalition beendet Tätigkeit von Prof. Dr. Bernd Fabritius als Bundesbeauftragter für Aussiedlerfragen und Nationale Minderheiten.

Ich wurde von Frau Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) darüber informiert, dass eine kurzfristige Beendigung meiner Tätigkeit als Beauftragter der Bundesregierung  – bei höchster Anerkennung meines bisherigen Wirkens –  entschieden worden sei. Man wolle eine junge Kollegin aus der eigenen Partei in dieses Amt berufen.

Diese Entscheidung habe ich zur Kenntnis genommen und mich für die ausgesprochene hohe Anerkennung meines Wirkens bedankt.

Ich habe gleichzeitig die Gelegenheit genutzt, auf die besondere Bedeutung und die Verantwortung der Bundesregierung für dieses Aufgabenfeld, für die deutschen Aussiedler und Spätaussiedler, für die Nationalen Minderheiten in Deutschland sowie für unsere Landsleute in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, in Mittel- und Osteuropa sowie in Dänemark hinzuweisen und die Notwendigkeit einer vertieften Betreuung dieser verantwortungsvollen Aufgabenfelder gerade in Krisenzeiten hinzuweisen.

Der Krieg in der Ukraine bedeutet sowohl für unsere Landsleute dort, genau wie für die Deutschen in der Russischen Föderation und alle aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion nach Deutschland zugezogenen und heute hier lebenden deutschen Aussiedler und Spätaussiedler eine noch nie dagewesen Herausforderung.

Die Weiterführung der Aussiedleraufnahme – auch unter erschwerten Pandemiebedingungen – sowie die Durchführung eines Härtefallverfahrens für alle Spätaussiedlerbewerber aus dem Kriegsgebiet Ukraine sowie die unverminderte Unterstützung unserer noch dort lebenden Landsleute waren mir dabei ganz besondere Anliegen.

Die besondere Verantwortung der Bundesregierung für alle Landsleute in den genannten Gebieten, die sich aus dem bis heute nachwirkenden Kriegsfolgeschicksal ergibt, habe ich stets als klare Richtlinie deutschen Regierungshandelns bestätigt. Höchster Einsatz wird auch künftig, gerade nach einem hoffentlich baldigen Ende der derzeitigen Kriegshandlungen in der Ukraine nötig sein, wenn es darum gehen muss, zerstörte Strukturen für die Förderung unserer Landsleute dort wieder aufzubauen.

Die einseitig diskriminierenden Entscheidungen der Regierung in Polen gegen unsere dort lebenden Landsleute gerade im 30. Jubiläumsjahr der Vereinbarung freundschaftlicher und gutnachbarschaftlicher Beziehungen, die den Erhalt der eigenen kulturellen Identität ernsthaft gefährden, waren gerade in den letzten Wochen eine besondere Herausforderung. Ich hoffe, dass die Aufhebung der Diskriminierungsverordnung auch weiterhin im dringlichen Fokus unserer Bundesregierung bleibt.

Auch die Beseitigung der strukturellen Benachteiligungen von deutschen Aussiedlern und Spätaussiedlern in der rentenrechtlichen Integration (FRG), die unabhängig von eigener hoher Lebensarbeitsleistung zu überdurchschnittlich verbreiteter Altersarmut in diesen Personenkreisen führt, muss endlich umgesetzt werden.

Ebenso habe ich weiterhin beherzte Nachhaltigkeit beim Schutz der in Deutschland lebenden nationalen Minderheiten empfohlen. Der Strukturwandel in der Lausitz für das sorbische Volk, die beste Bekämpfung von Antiziganismus und die gleichzeitige Förderung sozialer Inklusion des Personenkreises als Träger eigener Kultur, oder die Förderung des Erhalts    der eigenen Muttersprache als essentiellen Aspekt eigener kultureller Identität aller Minderheiten sowie der Sprachgruppe Niederdeutsch, sind Herausforderungen von unverminderter Wichtigkeit!

Es war mir stets inneres Anliegen und eine große Ehre, mit meiner gesamten Kraft und der in vielen Jahren gesammelten Erfahrungen für diese Anliegen im In- und Ausland einzutreten.

Die positiven Erfahrungen und auch die vielen neuen Freundschaften aus dem Kreise „meiner Personengruppen“  werden sicher auch in Zukunft erhalten bleiben. Als Präsident des Bundes der Vertriebenen werde ich den gesamten Themenkomplex aus dem gesellschaftlichen Raum weiterhin genau so entschieden und aufmerksam begleiten.

Ich danke allen Weggefährtinnen und Weggefährten für die bisherige und auch künftige Unterstützung.

In tiefer Verbundenheit
Ihr/Euer Bernd Fabritius

Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und Nationale Minderheiten (in Kürze: a.D.)