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JSDR Projekt: „Alte Heimat – neue Heimat. Wege der Demokratie“, Modul 3

Vom 16. bis zum 18. November 2018 fand das dritte Ausbildungsmodul des JSDR Projektes „Alte Heimat – neue Heimat. Wege der Demokratie“ statt. Das Hauptthema des Moduls war „Populismus erkennen und mit demokratiefeindlichen Äußerungen umgehen“.

Die Maßnahme begann am Freitag bereits bei der Anreise. Die angehenden Demokratie-Lotsen freuten sich zum dritten Mal auf ein emotionales Wiedertreffen und tauschten fleißig nach der Begrüßung die gesammelten Erfahrungen und Erlebnisse, bei welchen das aus den Modulen mitgenommene Wissen erfolgreich eingesetzt werden konnte. Die Feedback- und Reflexionsrunde diente als perfekter Einstieg in das Modul.

Am Samstag übernahmen die beiden bekannten Referenten Bettina Engelbrecht und Harald Weishaupt gekonnt das Ruder und starteten vormittags mit einer Feedbackrunde. Die Teilnehmer berichteten über Erfolgserlebnisse, die Sie bei externen Projekten, insbesondere während politischen Diskussionen gesammelt haben. Ein Rückblick zu den ersten beiden Modulen bereitete die Teilnehmer auf den nächsten großen Abschnitt des aktuellen Moduls vor.

Zunächst wurden der Populismus und seine unterschiedlichen Definitionen vorgestellt und besprochen. Diverse Literatur zur tiefergehenden Analyse von Populismus wurde vorgestellt und empfohlen für alle, die sich auch nach dem Modul tiefergehend mit dem Begriff und seinen Ausprägungen befassen wollten. Im nächsten Schritt wurde eine Rede einer populistischen Politikerin angesehen und nahezu jedes Wort auf populistischen Gehalt überprüft und kritisch analysiert. Im Anschluss wurde eine weitere Übung in Kleingruppen durchgeführt, indem unterschiedliche, politische Zitate von Teilnehmern anhand einer Merkmalsliste auf populistische Merkmale untersucht wurden. Eine Präsentation der Ergebnisse mit anschließenden Diskussionsrunde rundete den Übungsblock ab.

Nach der Mittagspause startete der nächste Themenblock nach einer kleinen Aufwärmrunde mit der Betrachtung von demokratiefeindlichen Äußerungen im Alltag. Mithilfe von Flipcharts wurden mehrere Beispiele für diskriminierende, ausgrenzende Aussagen gesammelt. In einem weiteren Schritt bildeten die Teilnehmer einen Kreis und trainierten unterschiedliche, unter anderem spontane oder vorab überlegte Handlungsmöglichkeiten, wie Sie auf derartige Aussagen reagieren und mit passenden Argumenten die Situation entkräften könnten.

Die nächste Erfahrungsübung konzentrierte sich auf das Thema Integration und Ausgrenzung. Dazu wurden drei Teilnehmer aus dem Zimmer geholt, die restlichen bildeten eine Runde und vereinbarten fünf Regeln, die nur die Runde kennen würde, wie bestimmte Gesten beim Sprechen oder Wörter, die innerhalb der Runde einen anderen Sinn hätten. Die Teilnehmer, die nach und nach in das Zimmer geholt wurden, konnten sich mit der Situation auseinandersetzen und versuchten, das nun für sie unverständliche Gespräch zu verstehen, mit unterschiedlichem Erfolg. Diese Übung bekam eine sehr gute Resonanz unter den Teilnehmern, da man insbesondere mithilfe eines Reflexionsgespräches nachvollziehen konnte, wie sich Ausgrenzung am eigenen Leibe anfühlt.

Bei einem gemeinsamen Abendessen resümierten die Teilnehmer über die im Seminar gesammelten, neuen Informationen und Emotionen.

Am Sonntag startete der letzte große Themenblock: Russischsprachige Community und Demokratie. Nach einem Aufwärmspiel bildeten die angehenden Lotsen bildeten mehrere Arbeitsgruppen und notierten auf Plakaten Aussagen zu den zwei Punkten: 1. Was sind die Herausforderungen in der russischsprachigen Community und 2. Welche Einstellung braucht ein Demokratie-Lotse?

Die Arbeitsgruppen präsentierten ihre Überlegungen und Ergebnisse und setzten zugleich Impulse für die zukünftige Arbeit zum Thema Demokratie.

Den Abschluss bildete ein moderiertes Gruppengespräch, bei dem die Teilnehmer über die neu gewonnenen Erkenntnisse reflektierten, über noch offene Diskussionspunkte sprachen und Feedback zum Seminar abgaben.

Der Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland e. V. bedankt sich bei allen Teilnehmern des dritten Ausbildungsmoduls und freut sich auf die Fortsetzung der Ausbildung im Februar 2019!