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JSDR-Gruppe-Braunschweig gastierte in Kasan

Auf Einladung von Victor Dietz,  Direktor des Deutschen Hauses in Kasan, besuchte die JSDR-Jugendgruppe Braunschweig vom 13. bis 24. August die russische Stadt Kasan/Tatarstan – die Partnerstadt von Braunschweig. Zur Reisegruppe gehörten außerdem junge Russlanddeutsche aus Dortmund und Halle. Gefördert wurde die Reise unter anderem von der Stadt Braunschweig.

Das Deutsche Haus der Republik Tatarstan ist seit 2000 eine öffentliche Einrichtung und ein Haus der Begegnungen und Kultur, es beschäftigt sich mit der Geschichte und dem Erhalt der Deutschen Kultur sowie deren Vermittlung über Sprachgrenzen hinaus. Der Sitz befindet sich in den Räumen der ev.-lutherischen St.- Katharina-Kirche (1767-1777 erbaut), die der Gemeinde 1996 zurückgegeben wurde.

Der Gastgeber hatte ein vielseitiges Kulturprogramm vorbereitet. Die Jugendlichen aus Deutschland besuchten Friedhöfe in der Umgebung von Kasan, wo die deutschen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg begraben sind, und trafen sich mit Menschen, die trotz ihnen zugefügten Leidens diese Gräber pflegen. In Gesprächen mit diesen Menschen ist klar geworden: obwohl man nicht vergessen hat, was hier vor über 60 Jahren geschah, sind die Aussöhnung und der optimistische Blick in die Zukunft doch stärker.

Weitere Ausflüge führten die Gruppe an die Elabuga mit dem Klosterbesuch und der alten Burg, das Museum des bekannten Malers Schischkin, das Haus der Dichterin Marinna Zwetaewa und der Natalia Durowa. Sogar eine Schifffahrt auf der Wolga gehörte zum Programm. Diese Schifffahrt am letzten Tag begeisterte uns alle und hinterließ bleibende Erinnerungen. 

Ein Fotoständchen gab es vor dem Denkmal des in Tatarstan verehrten Deutschen Karl Fuchs (1776-1846), der über 40 Jahre in Kasan lebte und als Arzt und Naturwissenschaftler wirkte. Das Denkmal für Karl Fuchs wurde 1996 in der nach ihm benannten Grünanlage am Ufer der Kasanka eingeweiht. Nun soll sein ehemaliges Haus restauriert werden, das Deutsche Haus hat die Patenschaft übernommen. Dafür werden Spenden gesammelt.

Die Zeit in Kasan und Umgebung war insgesamt sehr erlebnisreich, dafür danken wir dem ganzen Team des Deutschen Hauses und seinem Leiter Victor Dietz. Im Dezember laden wir sie zu einem Gegenbesuch nach Deutschland ein. Solche Begegnungen bauen Brücken zwischen den Ländern und Menschen, die von dieser Freundschaft nur profitieren.

Elisabeth Steer
Leiterin der Reisegruppe

*Foto: Fotoständchen vor dem Denkmal für Karl Fuchs.