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„Der Herkunft Zukunft geben…“ – Multiplikatorenschulung in Bad Tölz

Am 22. und 23. Mai trafen Jugendliche und Jugendleiter des JSDR sich in der Jugendherberge Bad Tölz zur Multiplikatorenschulung. Kulturinteressierte Jugendliche aus Bayern und Baden – Württemberg arbeiteten zusammen mit dem Bundesvorstand des JSDR über die zwei Tage an mehreren Projektmaßnahmen zur Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen.

Die Idee kam von dem JSDR-Arbeitskreis „Kultur und Geschichte“. Beim Jugendworkshop in Stuttgart im Februar 2010 unterbreiteten E. Warkentin, V. Brodhauer und A. Betcher ihre Idee, Multiplikatoren aus den Reihen der jungen Deutschen aus Russland zu werben und auszubilden, die das Wissen über unsere Herkunft jugendgerecht gestalten und präsentieren könnten.

Die Unterstützung kam vom landsmannschaftlichen Projekt „Integration durch Interaktion“, gefördert vom Bundesinnenministerium des Innern  aufgrund des Beschlusses des deutschen Bundestages.

Bereits bei der Vorstellung regten sich Diskussionen und Fragen über das Wissen und Unwissen der Öffentlichkeit über die Russlanddeutschen. Wie könnten wir mit den Geschichte unserer Volksgruppe zur Aufklärung der Jugendlichen beitragen? Wie lassen sich Vorurteile über unsere Volksgruppe beseitigen?

Die Diskussionsrunde leitete der Kulturreferent Edwin Warkentin. In seinem Vortrag „Greifbare Geschichte oder wo fängt die Geschichte an?“ hat er an konkreten Beispielen gezeigt, wie  man Schritt für Schritt von der Ahnenforschung zur Erforschung von historischen Ereignissen und zur Geschichte der gesamten Volksgruppe kommt. Seine Präsentation über die Bedeutung der Ahnenforschung mitsamt der Methodik zur Informationsbeschaffung begeisterte alle Anwesenden und regte an zur Reflektion des eigenen Lebenswegs. In mehreren Gruppen wurden anschließend konkrete Ideen und Vorschläge zu Maßnahmen für und mit Jugendlichen gesammelt. Theateraufführungen, Internetauftritte, Film- und Fotoprojekte, sogar eine Jugendversion der Wanderausstellung fand beim Brainstorming Erwähnung.

Die besten Ideen wurden in der Abschlussbesprechung ausgewählt und Multiplikatoren bestimmt, welche diese Projekte in den nächsten Monaten realisieren werden.

Das krönende Finale des Seminars bildete ein kultureller Ausflug in die wunderschöne Altstadt Bad Tölz, welche unsere Gruppe zum Staunen brachte. Das gute Wetter konnte man besonders während des Besuches des Wander- und Kletterbergs genießen, welcher eine atemberaubende Aussicht auf das Land Bayern ermöglichte. Ein gelungenes Wochenende!

„Der Herkunft Zukunft geben. Familienforschung als Zugang zur Geschichte der Russlanddeutschen“ – mit diesem Thema könnt ihr eure Mitglieder für Kultur und Geschichte der Russlanddeutschen begeistern, wenn unser Kulturreferent Edwin Warkentin bei euch zu Gast ist. Mit seinem Seminarangebot (1-tägig)  wird er jeden einzelnen ansprechen und eurer Gruppe helfen, neue Ideen für kulturorientierte Projekte zu entwickeln. Die Maßnahme wird im Rahmen des Integrationsprojektes „ServuS“ (gefördert durch das BMFSFJ) durchgeführt, die Kosten für den Referenten werden übernommen.

Igor Christ