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Jugendaustausch Halle-Tomsk

Ein halbes Jahr ist vergangen seitdem unsere beiden Vereine „Wir+Sie“ und der Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland (JSDR) sich kennen gelernt haben. Auf ein Wiedersehen haben alle eine ganze Weile gewartet. Endlich war es so weit!!! An nichts anderes war mehr zu denken. Sowohl die Begeisterung als auch die Spannung stiegen von Tag zu Tag.

Lisa Kazakova

Ein Teil unserer Reisegruppe wusste, wer uns empfängt, und wer mit uns die nächste Woche verbringen wird. Der andere Teil hatte neben warmer Kleidung und Handtüchern ein großes Fragezeichen im Koffer. Nach einer 19-stündigen Reise lag das frühlingswarme Deutschland hinter uns, und Sibirien vor uns. Doch unsere Sorgen waren schon am frühen Morgen um sechs Uhr Tomsker Zeit verschwunden, als man uns nach alter Tradition Brot und Salz reichte und uns damit herzlich willkommen hieß.

Kristina Riedel 

Wir wurden wirklich herzlich empfangen und obwohl mich keiner kannte, wurde ich sofort in die Gruppe integriert. Das Beste ist, dass ich in dieser Woche viel Spaß hatte und viel Neues gelernt und gesehen habe. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit hatte einen Einblick in eine fremde Kultur zu bekommen und eine über so viele Grenzen überschreitende Drushba zu schließen.

Mariam El-Mokdad 

Eine Tradition der Jugendorganisation WIR+SIE ist das so genannte „Kerzenlicht“ bei dem die Teilnehmer um eine Kerze herum sitzen und offen über das Erlebte sprechen. Es wurden keine Einschränkungen gemacht, was die Sprache betrifft. Jeder gab seine Gefühle in der „Sprache seines Herzens“ wieder. 

Marina Derksen 

Alle Teilnehmer waren in Gastfamilien untergebracht und am Anfang gab es natürlich einige Schwierigkeiten, die mit der Sprachbarriere verbunden waren. Meine deutsche Freundin sprach kein Wort Russisch und mein Deutsch ist noch nicht perfekt, aber schon am ersten Tag verständigten wir uns sehr leicht. Wir hatten auch ein Heftchen, wo wir beide alle neuen Wörter eingetragen haben. So lernte ich Deutsch und sie Russisch. Das war echt toll!!!

Elnara Iskandarova  

Goethe war der Meinung, dass man nichts von der eigenen Kultur weiß, wenn man andere nicht kennen gelernt hat. So ist es verständlich, dass er gerne reiste. In einem unbekannten Land bekommt der Reisende viele neue Eindrücke und vergleicht seine Kultur unwillkürlich mit der noch unbekannten, neuen Kultur. So lernt der Reisende Dinge, die in seinem eigenen Land selbstverständlich sind, wieder zu schätzen. Dinge, die für ihn ganz normal sind, erscheinen nun ganz wundersam.

Roman Richter