„Schulbank für Junge Eltern“ in Dresden
Gefördert durch das Bundesministerium des Innern (BMI)
Im Rahmen des Projektes „Schulbank für junge Eltern“ fand vom 25.11.11 bis zum 27.11.11 die erste Multiplikatorenschulung statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Ortsgruppen der LmDR und des JSDR aus Sachsen-Anhalt, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen trafen sich in Dresden zum Thema „Herausforderungen des Elternseins in der neuen Heimat“.
Am Anreisetag verlief das gegenseitige Kennenlernen in einer lockeren und gemütlichen Atmosphäre. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren offen für spielerische Methoden und gestalteten den Abend aktiv mit. Der Samstag begann mit der Präsentation des Projektes „Schulbank für junge Eltern“, es wurden Ziele des Projektes und der ersten Multiplikatorenschulung dargestellt. Der erste Expertenvortrag war dem Thema „Kulturell bedingte Erziehungsmuster. Rechte und Pflichten der Kinder und der Eltern“ gewidmet.
Die Referentin Ibolya Kovács(JugendInfoService Dresden) erläuterte den Begriff Kultur, stellte einige Kulturdimensionen und ein Akkulturationsmodell vor. Im Fokus ihres Vortrages standen Rechte und Pflichten der Kinder und Eltern, die im Grundgesetzt der BRD, im Kinder- und Jugendhilfegesetzt und in der Kinderrechtskonvention verankert sind. Die anschließenden Fragen und Meinungen zum Vortragsthema zeigten ein großes Interesse seitens der Teilnehmer.
Während der Kaffeepause besprachen die zukünftigen Multiplikatoren das aktuelle Thema. Der zweite Vortrag zum Thema „Interkulturelle Erziehung und Mehrsprachigkeit in der Familie, kompetente bilinguale Erziehung“ stieß ebenso auf positive Resonanz bei allen Teilnehmern.
Die Expertin Šárka Atzenbeck (der tschechisch-deutsch-slowakische Bildungsverein Schola ludus e.V., Dresden) berichtete über eigene Erfahrungen im Bereich der zweisprachigen Kindererziehung. In einer lebendigen Diskussion wurden Fragen gestellt und Erfahrungen ausgetauscht. Die Thematik war für alle Beteiligten äußerst spannend. An diesen informativen Vormittag knüpfte die thematische Stadtführung durch Dresden an. Das Thema des Stadtrundgangs „Geschichte der Stadt Dresden.
Weihnachtliche Familientraditionen“ stand im Einklang mit dem Projekttitel und mit der Adventszeit und wurde von den Seminarteilnehmern sehr gut angenommen. Erholt und Energie getankt, kamen die Multiplikatoren zurück in die cityherberge, wo ein Erfahrungsaustausch zum Thema „Stärkung der Erziehungskompetenz der jungen Eltern durch Ehrenamt vor Ort“ stattfand. Es wurden Ideen ausgetauscht, welche Aktionen und Veranstaltungen vor Ort initiiert werden könnten, um die Arbeit mit jungen Familien der Spätaussiedler und Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion zu intensivieren und interessant zu gestalten. Den Abend ließen die Teilnehmer auf dem Dresdner Striezelmarkt ausklingen.
Die Thematik des zweiten Schulungstags war den Fragen rund um die Kinderbetreuung gewidmet. Tatjana Goebel, die sich beruflich mit der Organisation eines Kindergartens befasst hat, schilderte diverse Möglichkeiten der Kinderbetreuung. Im Vordergrund ihres Vortrages standen Perspektiven für Elterninitiativen und Vereine, die vorhaben, eine Kinderkrippe oder einen Kindergarten zu eröffnen. Die Expertin ging auf Voraussetzungen und Fördermöglichkeiten für die organisierte Kinderbetreuung ein, beleuchtete die ersten Schritte und wies auf mögliche Stolpersteine hin. Ihrem Vortrag folgte eine rege Diskussion, ergänzt mit eigenen Erfahrungen und Beispielen. Einen wesentlichen Beitrag zum Erfahrungsaustausch leistete Natalia Schmidt aus Leipzig, die selbst als Tagesmutter arbeitet. Der Sonntag lieferte viele praktische Tipps und Informationen für die interessierten Teilnehmer. Nach dem Mittagessen und einer Auswertung der Schulung reisten die Teilnehmer ab.
Die Multiplikatorenschulung kann als sehr erfolgreich bezeichnet werden. Die Teilnehmer haben viele Informationen und Impulse zu ihrer weiteren Arbeit bekommen. Die im Anschluss an die Expertenvorträge stattgefundenen Diskussionen zeigten, dass eine solche Maßnahme notwendig und sehr nützlich war. Die Richtigkeit von vielen intuitiven oder auf Grund von eigener Ausbildung angewandten Methoden im Bereich der interkulturellen und mehrsprachigen Erziehung der Teilnehmer konnten die eingeladenen Referentinnen bestätigen, dennoch gab es bei einigen Maßnahmen Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge. Das alles wurde in einem Dialog mit den Expertinnen geklärt, dieses Wissen kann in den eigenen Ortsgruppen weitergegeben und vertieft werden.
Projektleiterinnen:
Ksenia Tokareva, Julia Scheidt